Israelische Ornithologen fütterten mit Unterstützung des Militärs ein Gänsegeierküken mit einem Multikopter. Ein junger Vogel aus einem Nest im Norden des Landes verlor seine Mutter, und die Bemühungen des Vaters reichten nicht aus, um ihn großzuziehen. Dank der Unterschützung der Drohne gelang es dem Küken zu helfen, flügge zu werden. Vor einigen Tagen verließ es das Nest. Das ist das erste Mal, dass ein Greifvogel erfolgreich mit einer Drohne gefüttert wurde.
Die Populationen großer Vögel-Aasfresser nehmen weltweit ab. Die menschliche Aktivität ist daran schuld: Vögel sterben an Kollisionen mit Windkraftanlagen und Stromleitungen, werden Opfer von versehentlichen und absichtlichen Vergiftungen und werden auch erschossen, da man ihre Körperteile in der traditionellen Medizin verwendet.
Der in Eurasien sowie in Nord- und Nordostafrika verbreitete Gänsegeier (Gyps fulvus) ist noch keine weltweit bedrohte Art. Trotzdem werden diese Vögel in einigen Teilen ihres Verbreitungsgebiets immer weniger.
Vogelbeobachter der ganzen Welt ergreifen drastische Maßnahmen, um diesen besorgniserregenden Trend zu vermeiden. In Israel wird das Wohlergehen von Geiern mithilfe von Online-Kameras auf den Nestern überwacht.
Am 12. März 2020 nahm eine der Kameras ein Geierküken in einem Nest im Norden Israels auf. Seine Eltern fütterten ihn regelmäßig, aber Anfang Juni starb seine Mutter in Stromleitungen. Das verbleibende Männchen verließ das Küken nicht, aber allein konnte es ihm nicht genug Nahrung geben.
Vogelbeobachter der israelischen Naturschutz- und Nationalparkbehörde beschlossen, dem alleinerziehenden Vater zu helfen, und begannen das Küken mit einem Multikopter zu füttern. Die Ausrüstung für das Projekt wurde von XTEND bereitgestellt, und die Kontrolle über die Drohne wurde von Spezialeinheiten der Israel Defence Forces (IDF) übernommen.
Alle zwei bis vier Tage brachte die Drohne mit Vitaminen und Lebensmittelzusatzstoffen angereichertes Futter in das Nest (vom Negev Zoo zubereitet) und ließ es auf dem Felsvorsprung liegen. Das Küken hatte keine Angst vor dem Gerät und aß das mitgebrachte Fleisch, was es ermöglichte, die Abwesenheit einer echten Mutter auszugleichen.
Dies ist das erste erfolgreiche Drohnenfütterungsprojekt für Greifvogelküken. Vogelbeobachter weisen darauf hin, dass dieser Ansatz besser ist, als das Entfernen des Kükens aus dem Nest und das Aufziehen in Gefangenschaft.
Quelle: petpop.cc
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