Eine mittelalterliche Burg ist ein so groß angelegtes Bauwerk, das mit der Infrastruktur zu einem riesigen autonomen Komplex verbunden ist, dass es im Grunde wie ein Stadtstaat wirkt.

Allerdings war ein so großes Gebäude mit den damals zur Verfügung stehenden Mitteln recht schwierig zu unterhalten. Besonders akut war die Frage nach der Aufrechterhaltung des notwendigen Temperaturregimes.

Deshalb wurden ganze Heizsysteme erfunden oder aus vergangenen Zeiten entlehnt, die den mittelalterlichen Aristokraten halfen, in ihren eigenen luxuriösen Schlössern nicht zu frieren.

Erstaunliche Baugröße. Quelle: knowhow.com

Wenn man darüber nachdenkt, wie mittelalterliche Burgen auf einer annehmbaren Temperatur gehalten wurden, werden die meisten von uns, wenn man bedenkt, dass es keine Gas- oder Elektroheizung gab, in der Regel an die vielen Feuerstellen denken, die in so vielen Räumen wie möglich aufgestellt wurden.

Sie allein reichten jedoch nicht aus, um die großen, von dicken Steinmauern umgebenen Flächen zu beheizen.

Nicht genug Wärme vom Kamin. Quelle: knowhow.com

Es versteht sich von selbst, dass die Bewohner der kalten Burgmauern versuchten, so viel Zeit wie möglich in ihren Schlafzimmern zu verbringen und sich in warme Decken einzuwickeln.

An besonders frostigen Tagen zogen es die Besitzer sogar vor, Besucher in ihrem eigenen Schlafzimmer zu empfangen. Auch in den Betten selbst wurden Wärmflaschen aufgestellt, um nachts warm zu halten, und der Kopf wurde durch das Tragen einer Nachtmütze vor der Kälte geschützt.

Der Komfort eines warmen Schlafzimmers. Quelle: knowhow.com

Eine weitere gängige Methode, um die Wärme in den weitläufigen Räumen mittelalterlicher Burgen zu erhalten und zu bewahren, war es, so viele Wände wie möglich mit Wandteppichen zu verkleiden.

Man kann also sagen, dass die eigentümliche Mode für diese Art von Bildern nicht nur dem historischen Kontext geschuldet war, sondern auch rein praktischen Erwägungen.

Schöne und praktische Gobelins. Quelle: knowhow.com

Interessanterweise wurde ein System, das bereits in der Antike entwickelt wurde, ab dem späten Mittelalter zur Aufrechterhaltung der Temperatur in Schlössern verwendet. Das Hypokaustum war eine Erfindung der Römer.

Das funktionierte so: im Kellergeschoss wurde ein spezieller Ofen aufgestellt, der die Aufgabe hatte, große Steine zu erhitzen.

Zahlreiche Wärmeabgabelöcher. Quelle: knowhow.com

Diese erwärmten die Luft, die wiederum durch Rohre und durch Löcher im Fußboden in die Räume weitergeleitet wurde.

Eine weitere Besonderheit des Hypokaustums sind spezielle Klappen, die je nach Bedarf manuell geöffnet und geschlossen werden können, um die von den Steinen erwärmte Luft abzugeben.

Berechtigtes Bedürfnis nach Feuer. Quelle: knowhow.com

Im Laufe der Zeit wurde das Hypokaustum durch vielseitigere Kachelöfen ersetzt, aber die Erfindung der römischen Ingenieure wurde bis ins vorletzte Jahrhundert auf einzelnen Anwesen weiter genutzt.

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