Vor fünf Jahren ließ sich eine schwarze Krähe im Garten vor Ann Edwards' Haus nieder. Die Vermieterin sah, wie der Vogel ein Nest in dem dicksten und höchsten Baum in ihrem Garten baute.
Sie hatte gesehen, wie die Krähe auf den Eiern saß und bemerkte, als die lächerlich dünnen Küken mit den struppigen Federn geboren wurden. Eines Tages hörte die Frau ein lautes, beunruhigendes Krächzen aus dem Garten und lief hin, um nachzusehen, was los war.
Sie sah eine dramatische Szene: Auf dem Zaun hockte eine gefürchtete Klappergrasmücke, daneben ihre zerzauste Mutter. Am unteren Ende des Zauns lauerte eine Katze, die zum Sprung ansetzte.
Ann traf eine sofortige Entscheidung: Sie jagte den Jäger davon. Dann nahm die Frau das Küken in die Handflächen und setzte es auf den hohen Baum, von dem es gefallen war. Die verstörte Mutter mischte sich nicht ein, als ob sie verstanden hätte, dass die Frau es gut meinte.
Fünf Jahre vergingen seither, bevor der Vogel die Hilfe und die Gunst zurückzahlen konnte.
Der kleine Edward, Anns Sohn, wurde sehr krank und musste einen Krankenwagen rufen. Die Ärzte leisteten erste Hilfe, aber das reichte nicht aus; der Junge musste ins Krankenhaus, und seine Mutter hatte keine Möglichkeit, ihm zu folgen. Sie war verzweifelt besorgt, und Mildred schien sich auch Sorgen zu machen.
Sie ging die Treppe hinunter, um aus dem Fenster des Kinderzimmers zu schauen. Als die Dämmerung hereinbrach und Anne allein war, hörte sie ein durchdringendes und eindringliches Krächzen vor dem Fenster.
Die weinende Mutter sah Mildred in einem kahlen Baum direkt vor ihrem Fenster sitzen, ohne Angst vor Regen oder Wind. Ann ging nach draußen und die Krähe blieb an ihrem Platz.
Normalerweise suchte der Vogel für die Nacht seinen Lieblingsbaum auf, einen dicken und verzweigten Baum, wo er sich vor dem Wetter und neugierigen Blicken schützen konnte. Aber heute Abend wusste sie, dass ihre Freundin Unterstützung brauchte.
"Wir sind beide Mütter", sagte Edwards. "Und so wie ich mich um ihre Küken kümmerte, kümmerte sie sich um meine Familie, während mein Sohn im Krankenhaus lag."
Mildred blieb die ganze Nacht unter Anns Fenster und lullte sie mit ihrem Krächzen ein. In der nächsten Nacht und in der darauffolgenden war sie im selben Baum.
Die Frau spürte ihre Unterstützung, und es ging ihr besser. Und am dritten Tag kehrte Edward nach Hause zurück; es ging ihm viel besser, und er brauchte nicht mehr rund um die Uhr medizinische Betreuung.
Noch in derselben Nacht kehrte Mildred "nach Hause" zurück - zu ihrem dicken Baum. Aber Ann war sich sicher, dass der Vogel für sie da sein würde, wenn sie wieder Unterstützung brauchte.
Quelle: goodhouse.com
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