Zu Beginn des letzten Jahrhunderts wurden viele Menschen, darunter auch Kinder, von einer Krankheit namens Polio dahingerafft. Das Schlimmste war, dass man gelähmt werden konnten und nicht einmal mehr selbständig atmen konnten. Um ihr Leben zu verlängern, wurde eine so genannte "eiserne Lunge" eingesetzt.
Das Gerät war als Kammer konzipiert, in die der Körper eingesetzt wurde und aus der der Kopf herausragte. Durch den entstehenden Druckunterschied füllten sich die Lungen des Patienten mit Luft. Das ständige Leben in einer solchen Kammer hat viele Menschen gebrochen, aber die Welt kennt die Geschichte von Paul Alexander, der 67 Jahre lang in einer "eisernen Lunge" lebte.
Der tödliche Sommer 1952
Heutzutage wird die Infizierung mit Polio als etwas sehr Seltenes angesehen. Dagegen wurde ein wirksamer Impfstoff entwickelt, der Millionen von Menschenleben retten konnte. Aber in den 1950er Jahren war die Situation mit der Krankheit einfach erschreckend. Die Epidemie im Sommer 1952 ließ den Staat Texas wie eine leblose Wüste aussehen. Praktisch nichts funktionierte, und alle blieben zu Hause, aus Angst, sich zu infizieren.
So war es auch in der Familie von Paul. Damals war er sechs Jahre alt. Seine Eltern waren sehr besorgt um seine Gesundheit und erlaubten ihrem Sohn nicht, weiter als bis zum Hinterhof zu gehen. Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen erkrankte der Junge an Polio.
Er fühlte sich krank, seine Muskeln schmerzten und sein Nacken war verspannt. Er sagte seiner Mutter, wie er sich fühlte. Sie rief sofort einen Arzt, der die Krankheit diagnostizierte. Einige Tage später verschlechterte sich Pauls Zustand. Die Ärzte im Krankenhaus gaben ihm keine Chance auf Besserung. Er war bewusstlos, und als er aufwachte, lag er in der eisernen Lunge, wo er den Rest seines Lebens verbringen sollte.
Lust auf Leben
Für jeden anderen wäre dieses Leben ein Alptraum gewesen, doch Paul konnte sich anpassen und ein möglichst erfülltes Leben führen. Nach seiner Entlassung aus dem Krankenhaus, in dem er 18 Monate verbrachte, luden seine Eltern einen Physiotherapeuten ein, ihn zu besuchen. Mit seiner Hilfe lernte der Junge, eine Zeit lang ohne die Maschine auszukommen. Er atmete selbst, indem er die Luftröhre mit seiner Zunge führte, um Luft hineinzubekommen.
Paul ging zur Schule und machte seinen Abschluss im Alter von 21 Jahren. In diesem Zustand war er natürlich nicht in der Lage, Informationen aufzuschreiben. Er hat sie einfach auswendig gelernt. Der Junge besuchte später eine renommierte Universität. Nach seinem Abschluss wurde Paul ein erfolgreicher Anwalt.
Alexander sagte, er habe große Ambitionen. Er hatte sogar vor, Präsident zu werden, und seine Behinderung war ihm nicht im Geringsten peinlich. Ein Beispiel für den Jungen war Franklin Roosevelt, der aufgrund einer ähnlichen Krankheit im Rollstuhl gelandet war.
Paul wurde zwar nicht Präsident, aber er machte eine steile Karriere als Anwalt. Dank einer einfachen Erfindung seines Vaters, einem Stock, an dessen Ende ein Stift befestigt war, konnte er schreiben, auf einer Schreibmaschine und der Tastatur tippen. Dazu musste er das Gerät zwischen die Zähne halten.
Paul brauchte in dieser Situation Hilfe. Viele Jahre lang hatte ihm eine Helferin namens Cathy zur Seite gestanden. Sie lernten sich kennen, nachdem der Junge sein Studium abgeschlossen hatte. Alexander hatte in der Zeitung eine Stellenanzeige gesehen, in der eine Pflegekraft gesucht wurde, und seitdem kümmerte sich Kathy um ihn und half ihm.
In Pauls Leben gab es sogar eine romantische Beziehung. Er warb um ein Mädchen an der Universität. Die jungen Leute haben sich sogar verlobt. Als ihre Eltern jedoch von den Eigenheiten des Jungen erfuhren, befahlen sie ihrer Tochter, alle Beziehungen zu ihm abzubrechen. Danach war Paul nicht mehr in einer ernsthaften Beziehung.
Für Paul war sein Leben voller körperlicher Herausforderungen. Er musste sehr hart arbeiten, um etwas zu erreichen, selbst die einfachsten Aufgaben. Trotz solcher Entbehrungen wurde er 76 Jahre alt. Er überlebte seine Eltern und seinen jüngeren Bruder.
Pauls Zustand hat sich in letzter Zeit stark verschlechtert. Er war sehr krank und kann ohne Atemgerät kaum noch atmen. Doch das ist es nicht, was ihn ängstigt. Seine größte Sorge ist, dass seine "eiserne Lunge" kaputt geht und er keine Ersatzteile findet, um sie zu reparieren. Obwohl längst neue Geräte entwickelt wurden, mit denen man durch ein Loch in der Luftröhre atmen kann, will sich Paul nicht von seinem eisernen Freund trennen.
Paul Alexander ist ein Mann, der sich sein ganzes Leben lang Herausforderungen gestellt hat. Seine Willenskraft und Lebensfreude sind erstaunlich. Er könnte ein großartiges Beispiel dafür sein, dass man auch in den schwierigsten Situationen nicht aufgibt.
Quelle: zen.com
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