Sie waren über 70 Jahre lang zusammen und er nannte sie für den Rest seines Lebens liebevoll Lilibeth. Im Namen der Liebe gab er seinen Titel auf, verzichtete auf seine Familie und wechselte sogar seinen Glauben.
Er war der erste, der bei der Thronbesteigung von Elisabeth den Treueeid leistete. Ihre Majestät ist gestern gestorben. Sie war ihrem Mann Philip bis zur letzten Minute treu. Gibt es die Liebe, die ein Leben lang hält, wirklich?
Ihre Wege hatten sich schon früher gekreuzt, aber erst am Dartmouth Royal Naval College, wo ihre Eltern die junge Prinzessin besuchten, konnte man sie als den Beginn einer gemeinsamen Zukunft sehen.
Der schneidige 18-jährige Kadett verliebte sich in die 13-jährige Prinzessin Elizabeth, die sich für Krocket und Tennis begeisterte.
Aus einer jugendlichen Faszination entwickelte sich im Laufe der Jahre eine Freundschaft, die durch Briefwechsel und gelegentliche Besuche während der Kriegsjahre aufrechterhalten wurde. Während er in der Royal Navy diente, bewahrte die Prinzessin ein Bild von ihm in ihrem Zimmer auf.
Von Kindheit an zog Philipp häufig von Ort zu Ort: Als griechischer Prinz geboren, fand er sich bald im Exil wieder und begann, durch ganz Europa zu ziehen.
Er musste völlig unabhängig, initiativ und emotional stabil sein.
Sie wuchs innerhalb der Mauern des königlichen Palastes auf, geschützt vor der rauen Welt. Sie war vom Temperament her zurückhaltend, schüchtern und nachdenklich. Sie ergänzten sich perfekt.
Ihr Enkel, Prinz William, sagte später über ihre Verbindung: "Er brachte sie zum Lachen, denn manchmal sind seine Worte, Handlungen und Lebensansichten ein wenig anders als ihre eigenen. Deshalb sind sie ein so schönes Paar geworden.
Obwohl Philip schon seit etwa einem Jahr über seine Heiratsabsichten gesprochen hatte, wurde die Verlobung erst 1947 bekannt gegeben, nachdem Elisabeth 21 Jahre alt geworden war.
Er hatte an der Gestaltung eines Verlobungsrings aus Platin und Diamanten mitgewirkt, für den Steine aus dem Diadem seiner Mutter, Prinzessin Alice von Griechenland und Dänemark, verwendet wurden.
Kurz vor der Hochzeit schrieb Prinz Philip einen Brief an die Königinmutter und versicherte ihr, dass er sich vollkommen und bedingungslos in ihre Tochter verliebt habe.
Zweitausend Gäste nahmen an der Hochzeit in der Westminster Abbey teil.
Nur zwei Jahre nach Kriegsende war das Land noch immer von den Zerstörungen gezeichnet, und die Hochzeit war ein seltenes Ereignis, das Winston Churchill als leuchtenden Glanz vor dem fahlen Hintergrund der britischen Nachkriegszeit beschrieb.
Im folgenden Jahr bekam das Paar einen Sohn Charles und dann eine Tochter Anne. Prinz Philip machte schnell Karriere bei der Marine, und die junge Familie lebte eine Zeit lang auf Malta, während er auf dem Zerstörer Chequers diente.
In dieser Zeit lebten sie ein ganz normales Leben. Die Aufnahmen in den Familienarchiven zeigen ein junges Paar, das sich in einem warmen Klima fernab von Palästen und königlichen Pflichten vergnügt.
Alles änderte sich am 6. Februar 1952 mit dem Tod von König Georg VI. Elizabeth war erst 25 Jahre alt, Philip 30.
Sie wussten, dass sie früher oder später den Thron besteigen würde, aber sie hofften, dass ihnen noch ein paar Jahre des Lebens blieben, in denen sie sie selbst sein konnten.
Für den Herzog von Edinburgh (ein Titel, den er am Hochzeitstag von Elisabeths Vater erhalten hatte) bedeutete die Krönung seiner Frau das Ende seiner eigenen militärischen Karriere.
Für einen Mann, der es gewohnt war, Schiffe zu kommandieren, war der Übergang zu einer unterstützenden Rolle sicher nicht einfach.
Und vergessen wir nicht, dass dies in den 1950er Jahren war, als es äußerst selten war, dass eine Frau im Rang über ihrem Mann stand. Und für die Königin, obwohl sie damals noch eine junge Mutter war, war es das Wichtigste, in ihrem vorbestimmten Dienst zu stehen.
Wenn ihre Beziehung in irgendeiner Weise von der Statusänderung betroffen war, blieb dies hinter verschlossenen Türen.
Prinz Philip brauchte einige Zeit, um sich an seine neue Rolle als Gemahl zu gewöhnen, was häufig zu Konflikten mit den Höflingen führte.
Im Jahr 1956 reiste er vier Monate lang in die entlegensten Länder des britischen Commonwealth, und viele begannen, seine Loyalität zu seiner Frau in Frage zu stellen.
Aber sie haben den richtigen Lebensrhythmus gefunden, der sie über viele Jahrzehnte begleitet hat.
Der Herzog ermöglichte es der Königin, ihre Rolle als Staatsoberhaupt zu erfüllen, während er die Rolle des Familienoberhauptes übernahm.
Nach außen hin hatte sie das Sagen, im Privatleben tauschten sie die Plätze.
In einem Dokumentarfilm aus dem Jahr 1960 über das Leben der königlichen Familie gibt es eine Episode, in der Prinz Philip ein Barbecue vorbereitet und die Königin das Geschirr spült.
Er begleitete sie zu allen nationalen Ereignissen - Staatsbesuche, jährliche Eröffnungen von Parlamentssitzungen, Gedenktage, Jahrestage und Gottesdienste.
Alle Aufnahmen zeigen, dass sie immer wieder Blicke und ein schwaches Lächeln austauschten. Dies waren ihre kleinen privaten Momente inmitten der formellsten Veranstaltungen.
Der Herzog nahm sich oft ihrer Gäste an: Er unterhielt sich zwanglos mit ihnen, bereitete den Boden vor und stimmte sie auf die Ankunft der Königin ein. Sie haben als Paar gehandelt, und das hat immer funktioniert.
Auch ihre persönliche Beziehung entwickelte sich gut, denn sie wussten, wie sie ihre Zeit allein verbringen konnten. Wie der Herzog selbst einmal sagte: "Das Geheimnis einer glücklichen Ehe ist es, unterschiedliche Interessen zu haben".
Aus dem Umfeld des Paares heißt es, Prinz Philip habe die Königin bei offiziellen Anlässen oft zum Lachen gebracht
Die Welt weiß, dass die Königin Hunde und Pferde liebt und einen Großteil ihrer Freizeit mit Züchtern und Renntrainern verbringt.
Prinz Philip war sein ganzes Leben lang ein hervorragender Sportler und hat sich intensiv an der Verwaltung der Familiengüter beteiligt. In den letzten Jahren sah man ihn oft in einer Kutsche durch die Parks von Schloss Windsor und Sandringham Manor fahren.
"Auch wenn Großvater sich oft wie ein Fisch im Wasser fühlt, ist seine persönliche Präsenz immer spürbar und sie könnte nicht ohne ihn sein", sagte Prinz Harry 2012 über die Beziehung seiner Großeltern.
Im Jahr 2017 beschloss Prinz Philip schließlich, dass er genug hatte und sich aus der Öffentlichkeit zurückzog. Und wir haben uns daran gewöhnt, dass die Königin in der Öffentlichkeit allein oder in Begleitung von anderen Mitgliedern der königlichen Familie auftritt.
Er hat nie einen Hehl aus seiner Abneigung gegen Getue und Zeremonien gemacht, aber jahrelang war er gezwungen, sich zu verkleiden, Smalltalk zu halten und Hände zu schütteln.
Nachdem er sich aus dem Geschäftsleben zurückgezogen hatte, fand er großen Gefallen daran, einfach nur lesen, schreiben und zeichnen zu können.
Der einzige Nachteil war, dass die Königin die meiste Zeit dienstlich in London und Windsor verbrachte.
Zwar telefonierten sie ständig miteinander, aber physisch waren sie in diesen Tagen getrennt.
Als die Pandemie ausbrach, wurde beschlossen, sie gemeinsam im Schloss Windsor zu isolieren und von einer kleinen Anzahl von Bediensteten, die ebenfalls unter Quarantäne standen, zu betreuen.
Ab März 2020, in ihrem letzten gemeinsamen Jahr, verbrachten sie dank der Pandemie ihre gesamte Zeit miteinander, was unter normalen Umständen nicht der Fall gewesen wäre.
In den Palastgemächern sitzend, schwelgten sie stundenlang in Erinnerungen an all das, was sie gemeinsam gesehen und erlebt hatten.
Mehr als 70 Jahre lang waren sie die einzige Konstante im Leben des jeweils anderen
Quelle: zen.yandex.eu
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