Der antarktische Eisschild ist nach wie vor kaum erforscht - die Tiefen des massiven Eises sind schwer zu erforschen und zu erkunden. In den letzten Jahren ist es den Wissenschaftlern jedoch gelungen, ein Bild der tiefen Wasserkanäle zu zeichnen, die die Unterwasserseen der Antarktis miteinander verbinden.

Unter dem Eis der Antarktis wurde ein ganzes Flusssystem entdeckt. Quelle: focus.com

Als Wissenschaftler vor zwei Jahrzehnten zum ersten Mal Seen unter dem Eis der Antarktis entdeckten, dachten sie, die Wasserkörper seien voneinander isoliert, so der Mitautor der neuen Studie, Professor Martin Siegert vom Imperial College London.

Die neue Studie beweist, dass unter dem Gletscher ganze Systeme verborgen sind, die durch ausgedehnte Flussnetze verbunden sind.

In der neuen Studie verwendeten die Wissenschaftler hydrologische Modelle des Eisschildes und Luftaufnahmen und bohrten in einen antarktischen Eisblock, um einen schmalen Strom tief im Inneren des Gletschers zu sehen.

Die Studie zeigt, dass sich der Fluss über 460 Kilometer erstreckt und im Wesentlichen durch das gesamte Inlandeis verläuft, wobei er an bestimmten Stellen unter dem schwimmenden Schelfeis ins Meer mündet.

Wissenschaftler haben herausgefunden, dass diese "Rohrleitung" unter dem Eis riesige Mengen an Süßwasser unter hohem Druck durch die Basis des Eisschildes transportiert, was ein Problem darstellen könnte.

Flusssystem könnte das Abschmelzen des antarktischen Eisschildes beschleunigen. Quelle: focus.com

Laut einer weiteren Mitautorin der Studie, Dr. Christine Doe von der University of Waterloo, wissen die Wissenschaftler dank Satellitenbildern bereits, welche Regionen der Antarktis am meisten leiden und Eis verlieren.

Bis jetzt haben die Forscher jedoch nicht verstanden, warum dies der Fall ist. Offenbar könnte die neue Entdeckung das fehlende Teil des Puzzles sein.

Die Forscher glauben, dass die Wissenschaftler die Geschwindigkeit des Abschmelzens des Systems bisher unterschätzt haben könnten, weil die Analyse die jetzt entdeckte "Rohrleitung" quer durch das antarktische Eisschild nicht berücksichtigt hat.

Der Mitautor der Studie, Dr. Neil Ross von der Universität Newcastle, fügte hinzu, dass Wissenschaftler bisher nur die Ränder von Eisschilden und deren Wechselwirkung mit dem Ozean untersucht hatten, aber niemand das gesamte System der Unterwasserflüsse des Gletschers in Betracht zog.

Die neuen Daten werden es den Wissenschaftlern ermöglichen, den Prozess der Eisschmelze selbst besser zu verstehen, indem sie das gesamte System - den Eisschild, den Ozean und das Süßwasser - mit einbeziehen.

Quelle: focus.com

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