Die finanziellen Probleme haben Wirecard erschüttert, die Aktien fielen um 70%

Was ist passiert? Die Zitate aus der Unternehmensmitteilung sind für Investoren eine gruselige Lektüre: “Der Abschlussprüfer der Wirecard AG, die Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, München, hat die Wirecard AG darüber informiert, dass über die Existenz von im Konzernabschluss zu konsolidierenden Bankguthaben auf Treuhandkonten in Höhe von insgesamt 1,9 Milliarden Euro (dies entspricht in etwa einem Viertel der Konzernbilanzsumme) noch keine ausreichenden Prüfungsnachweise zu erlangen waren”, heißt es in der Unternehmens-Mitteilung.

Wegen milliardenschwerer Unklarheiten in der Bilanz musste der Dax-Konzern die Vorlage seines Jahresabschlusses für 2019 am Donnerstag quasi in letzter Minute ein weiteres Mal verschieben. “Der Vorstand arbeitet mit Hochdruck daran, den Sachverhalt in Abstimmung mit dem Abschlussprüfer weiter aufzuklären”, hieß es.

Sollte der Konzern einen testierten Abschluss bis Freitag (19. Juni) nicht vorlegen, könnten Kredite der Wirecard AG in Höhe von etwa zwei Milliarden Euro gekündigt werden, warnte das Unternehmen. Der 19. Juni ist morgen. Die Zeit wird also tendenziell langsam etwas knapp.

Und: “Es bestehen Hinweise, dass dem Abschlussprüfer von einem Treuhänder bzw. aus dem Bereich der Banken, welche die Treuhandkonten führen, unrichtige Saldenbestätigungen zu Täuschungszwecken vorgelegt wurden, damit dieser ein unrichtiges Vorstellungsbild über das Vorhandensein der Bankguthaben bzw. die Führung von Bankkonten zugunsten der Wirecard-Gesellschaften erhalte.”

Der Experte bekam heute schneller Recht als er vielleicht selbst gedacht hat. Am Abend wurde die Entscheidung des Aufsichtsrats bekannt gegeben, dass Vorstandsmitglied Jan Marsalek mit sofortiger Wirkung freigestellt sei. Der Manager war jahrelang als Chief Operating Officer für das Tagesgeschäft zuständig gewesen. Im Mai wurden seine Aufgaben im Zuge eines Vorstandsumbaus schon beschnitten. Der neue Compliance-Vorstand James Freis werde zudem statt am 1. Juli sofort anfangen.

Quelle: tagesschau.de

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