Archäologen der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität Frankfurt haben zwei römische Militärlager in der Nähe der Stadt Bad Ems im Bundesland Rheinland-Pfalz in Deutschland entdeckt.
Die Fläche des Militärlagers beträgt 19,7 Hektar und könnte bis zu 3.000 Garnisonssoldaten beherbergen, die während der Besetzung des Lagers in Zelten lebten
Im Inneren befindet sich ein Gebäude, das aus einem Lager und einem Abstellraum besteht. Es war als robustes Bauwerk konzipiert, aber Brandspuren deuten darauf hin, dass die Anlage nur wenige Jahre lang genutzt und nie fertig gestellt wurde.
Die Forscher entdeckten auch ein zweites Lager in etwa 2 km Entfernung auf der gegenüberliegenden Seite des Gemsbachtals, das eine Verteidigungsanlage aus spitzen Holzpfählen aufweist, die von einem Graben umgeben ist, der sich am Rande verengt.
Das Gelände des zweiten Lagers wurde erstmals 1897 erforscht, als Spuren von verarbeitetem Silbererz, Mauerfundamente und Metallabfälle entdeckt wurden. Dies deutete darauf hin, dass sich an diesem Ort einst eine Art römische Hütte befand.
Neue Ausgrabungen haben ergeben, dass sich der vermeintliche Schmelzofen in Wirklichkeit in einem Wachturm befand, der zu einem kleinen Militärlager gehörte, das eine Garnison von etwa 40 Soldaten beherbergt haben könnte.
Der römische Historiker Tacitus beschreibt in seinen Schriften, wie der römische Statthalter Curtius Rufus um 47 n. Chr. mit seinem Versuch scheiterte, in diesem Gebiet Silbererz abzubauen, möglicherweise weil der Gewinn aus dem Silberabbau zu gering war, um den ganzen Aufwand zu rechtfertigen.
Archäologen haben die historische Erzählung auch durch die Entdeckung eines Tunnelsystems für den Erkundungsbergbau bestätigt. Der Stollen liegt nur wenige Meter vom Bad Emser Gang entfernt, einer großen Lagerstätte, die in der Neuzeit 200 Tonnen Silber erbrachte.
Die Nähe der Lager zum Bergwerk lässt vermuten, dass sie zur Sicherung des Bergbaus in der Region errichtet wurden. Nach der Einstellung des Bergbaus wurden die Lager niedergebrannt und die Soldaten anderswo stationiert.
Quelle: focus.com
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